Viele von Euch kennen das Problem: Die Radbremse an Deinem Anhänger muss gewartet oder repariert werden, aber die entscheidende Frage lautet: Welcher Radbremstyp ist verbaut und welche Ersatzteile brauche ich?
Angesichts der Vielzahl an Achsbremsen, Typen, Herstellern, Lastklassen und Baujahren kann die Ersatzteilsuche schnell zur Herausforderung werden. In diesem Artikel zeigen wir Dir einen strukturierten Ansatz, wie Du die benötigten Informationen ermittelst – auch wenn Dir jegliche Unterlagen fehlen.
Der effizienteste Weg zur Bestimmung der Radbremse beginnt am Achstypenschild. Dieses Schild ist in der Regel auf der Mitte des Achskörpers angebracht, meist vernietet oder verklebt.
Der Idealfall: Manchmal ist der Radbremstyp direkt auf dem Schild vermerkt.
Die ETI-Nummer: Bei Herstellern wie AL-KO findest Du oft die Ersatzteil-Identifikationsnummer (ETI). Diese Nummer bietet sehr genaue Rückschlüsse auf die verbaute Bremse und die benötigten Ersatzteile.
Alternative Angaben: Falls der Bremsentyp nicht direkt genannt wird, helfen Dir die zulässige Achslast, der Hersteller und die Typennummer der Achse weiter. Mit diesen Daten kann Dir Dein Fachhändler oder Deine Werkstatt des Vertrauens (z. B. über einen WhatsApp-Kanal oder per E-Mail) in den meisten Fällen bereits weiterhelfen.
Sollte das Achstypenschild unleserlich sein oder keine ausreichenden Details liefern, wirf einen Blick auf die Ankerplatte (das Ankerblech). Sie befindet sich auf der Rückseite der Bremstrommel und ist eine wichtige Informationsquelle.
Hier sind typischerweise verschiedene Angaben eingeprägt oder gestempelt:
Hersteller und Teilenummer.
In vielen Fällen ist hier auch der genaue Radbremstyp vermerkt. Kontrolliere den Bereich um die Einführung der Bremsseile, den Rand oder die Außenseite der Platte.
Hinweis auf automatische Nachstellung: Achte auf rote Abdeckkappen auf der Ankerplatte. Diese sind ein starker Indikator für eine Radbremse mit automatischer Nachstellung, was bei der Bestellung der Ersatzteile beachtet werden muss.
Wenn Du den Radbremstyp auf der Ankerplatte findest, ist eine sichere Bestimmung der Bremse und der zugehörigen Teile meist gewährleistet.
Wenn sowohl das Achstypenschild als auch die Ankerplatte keine verwertbaren Informationen liefern – etwa bei sehr alten oder stark beanspruchten Anhängern – bleibt die optische Prüfung und Vermessung als letzter Weg. Sammle hierbei so viele messbare und visuelle Daten wie möglich:
Fotos: Dokumentiere die Radbremse und die Einzelteile detailliert, sowohl im Ganzen als auch demontiert.
Durchmesser der Bremstrommel: Messe den Durchmesser der Bremstrommel (z. B. 200 mm).
Bremsbackenbreite: Messe die Breite der Bremsbacken bzw. der Bremsbeläge (z. B. 50 mm).
Hersteller: Suche auf den Bremsbacken oder anderen Komponenten nach einem eingeprägten Herstellerhinweis (z. B. AL-KO).
Sende alle gesammelten Informationen – Fotos, Maße (Durchmesser und Breite) und gefundene Herstellernamen – an Deinen Händler. Obwohl diese Maße aufgrund von Variationen (wie unterschiedlichen Lagern oder Bremstrommelhöhen) keine absolute Garantie bieten, stellen sie eine massive Hilfe bei der finalen Identifikation dar.
Um die Radbremse Deines Anhängers sicher zu bestimmen, gehe die folgenden Schritte durch:
Prüfe das Achstypenschild.
Prüfe die Ankerplatte auf den eingeprägten Radbremstyp.
Führe eine optische Prüfung und Vermessung von Bremstrommeldurchmesser und Bremsbackenbreite durch.
Sammle diese Daten gewissenhaft und leite sie an Deinen Fachhändler weiter. So gewährleistest Du die Bestellung der korrekten Ersatzteile und stellst die Betriebssicherheit Deines Anhängers wieder her.